kraftvoll ist liebevoll. echt. maximal lebendig. wunderschön. achtsam. auch mal unangenehm. eine Liebeserklärung an das Leben. wirksam. begeisternd. jenseits von richtig und falsch. bewusst. das beste was ich zu geben habe. immer jetzt. klar und sichtbar. verletzlich. respektvoll. ein Schlüssel zu neuen Möglichkeiten. unkompliziert. hilfreich. voller Demut. "Handeln im Urvertrauen". gelebtes Mitgefühl. Selbstliebe. entspannt. unterstützend. leicht. auf Augenhöhe.

„Alles was es wert ist getan zu werden ist es auch Wert unvollkommen getan zu werden.“  – M.B. Rosenberg

Ich bitte den Leser Rechtscheib- und Grammatikfehler großzügig zu überlesen und mit seinerm Herzen zu lauschen.

Im Sommer 2016 hat mich ein Mann gefragt: „Wie ist denn die Kommunikation wenn sie gewaltfrei ist?“ Damals wusste ich auf die schnelle keine Antwort und er hat mit seiner Frage einen wunden Punkt gertroffen. Das hat eine Weile gebraucht bis ich zu einer Klarheit darüber gekommen bin warum. Eigentlich ist es wie so oft ganz einfach:

Einer der Grundsätze der „gewaltfreien Kommunikation “ ist, dass wir nicht von dem Reden was wir nicht wollen, sondern von dem was uns wichtig ist. Und wenn ich hier von „gewaltfreier Kommunikation“ spreche, dann rede ich schon von dem was ich nicht tun möchte: Ich möchte NICHT mit Gewalt kommunzieren. Zudem ist gewaltfrei kommunizieren etwas das ich nicht tun kann. Gewaltfrei ist eine Ideologie, die nur in unseren Köpfen entsteht, weil die alltägliche Gewalt eine unbequeme Tatsache ist. Das soll in keinem Fall heißen das damit die Gewalt etwas gutes weil natürliches ist.

„WIE wollen wir denn dann kommunizieren?“

Mit dieser Frage im Herzen war ich im September 2018 in den Bergen von Kreta. Bei meinem letzten steinigen Abstieg ins Tal wurde ich auf meinem Weg von sehr alten Eichen, Zypressen und anderen mir nicht bekannten Gewächsen begleitet. Zwischendurch sind mir Ziegen begegnet die zuerst auf meinem Weg vor mir standen und mich dann sehr wachsam aus einer für sie sicheren Distanz beobachtet haben. Da kam mir der Gedanke, dass ich doch die Natur fragen könnte wie sie das denn mit der Kommunikation macht? Wie ich es in meinem Leben mit den Elementen gelernt habe fragte die Bäume: „Wie macht ihr denn das mit der Kommunikation?“

Die Bäume haben mir im selben Moment geantwortet: „Kraftvoll.“

Pflanzen und Tiere nutzen kompromisslos alle ihre Fähigkeiten um zu leben ohne sich dadurch beschränken zu lassen was ihre Umgebung dazu sagt und geben alles weiter was sie nicht für sich selber brauchen. Und sie tun das in ständiger Verbindung zu ihrer ganzen Umgebung. Dabei gibt es natürlich Tiere und auch Pflanzen die andere Lebewesen nutzen oder töten. Da sie das tun um selber zu überleben ist es aus meiner sicht keine Gewalt sondern nur ihr Weg um zu Leben.

Wir Menschen gehören nicht zu den Lebewesen die andere Menschen oder Tiere verletzen, ausnutzen oder Töten müssten um selber überleben zu können.

Und so möchte ich die Menschen, vor allem unsere Kinder daran erinnern, dass wir in Ordnung sind wie wir sind und dass es nichts mehr als eine Liebeserklärung an das Leben ist, wenn wir alle unsere Fähigkeiten kompromisslos leben. Ich halte es jedoch für sinnvoll, wenn wir uns wieder daran erinnern es so zu tun, dass wir dabei der Umgebung unsere Wertschätzung zeigen und uns wieder bewusst werden, dass wir mit unseren Mitmenschen, mit den Pflanzen, den Tieren, der Erde, dem Wasser und der Luft in Verbindung sind.

Hier möchte ich meine tiefe Dankbarkeit an Marshall Rosenberg und an seiner Arbeit, der „gewaltfreien Kommunikation“ ausdrücken die mir meine Augen geöffnet haben um besser verstehen zu können was das Leben in mir, in anderen Menschen und vor allem in Kindern gerne sein und werden möchte. Die gleiche Dankbarkeit gehört auch meinen Trainern: Pierre Boisson, Stefan Becker und Markus Castro sowie noch vielen Anderen Menschen die mich auf meinem Weg bis hierher begleitet haben.

Das zerstörerische, gierige und unbewusste im Menschen
entsteht nicht durch seine Natur,

sondern dadurch dass die natürlichen Kräfte in ihm zurückgedrängt und blockiert werden.
Dieses Zurückdrängen geschieht ausschließlich durch Urteile die wir über uns selber und über andere haben.

Der erste Schritt ist also herauszufinden, was meine Fähigkeiten sind und wie diese mein Leben bereichern können. Ich habe Bedürfnisse um meine inneren Stärken in sichtbare Kräfte umsetzen zu können. Wenn ich mich mit meinen Stärken zeige, bekomme ich eine Antwort von meinen Mitmenschen und von der Umwelt. Und auch das ist ein Bedürfnis, dass aus meiner Sicht und Erfahrung alle Menschen Teilen:

„Ich möchte mich zeigen und gesehen werden.“

Um mit anderen Menschen zusammen zu leben ist es dann sinnvoll andere Menschen mit Ihren Fähigkeiten sehen zu können, in dem wir uns dafür interessiren was der Mensch uns gegenüber gerade eben wirklich braucht; Am besten bevor er wütend oder traurig wird, denn so kann aus „Gut gemeint“ (= Ich weiß besser als Du was für Dich am besten ist) wirklich „Gut“ (= eine wirkliche Unterstützung) werden.

Die gewaltfreie Kommunikation bietet eine Technik in Vier Schritten und einen Raum zum Üben wie wir eine Haltung im Alltag leben können, die eine friedvolle wertschätzende Begegnung sehr viel wahrscheinlicher macht. Die Grundlagen der Technik sind an einem Abend erklärt. Die wertschätzende Haltung zu finden und zu leben braucht in der Regel länger… meistens sehr viel länger. Dafür gibt es Übungsabende, Workshops und Seminare, also viel Raum und Zeit zum Üben.